Aktuelles aus den Gemeinden
„Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn,
drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm, dankt und hofft auf ihn!“ (EG 508) –
so singen wir bald wieder in unseren Erntedankgottesdiensten.
Es ist schön, unsere Kirchen im Schmuck der Gottesgeschenke aus der Natur zu sehen, den Duft dieser Gaben zu riechen und die bekannten Erntedanklieder zu singen. Ein ganz besonderes Fest für die Sinne. Da ist es leicht, Gott danke zu sagen. – Oder doch nicht?
In vielen unserer Orte merken wir, wie die Verbindung zum Erntedankfest nachlässt. Weniger Gaben für die Ausschmückung unserer Kirchen werden abgegeben, weniger Besucher feiern den Gottesdienst mit. Ist das ein Zeichen dafür, dass wir verlernen dankbar zu sein? Dankbar ist man nicht einfach. Denn leider halten sich die schlechten Dinge und das, was uns unzufrieden macht, viel nachhaltiger im Gedächtnis. Für Dankbarkeit muss man sich bewusst entscheiden. Sie ist eine christliche Lebenseinstellung.
Ich muss an den Besuch einer Frau vor einigen Jahren denken. Ihre Woh- nung war mit der alten Dame in die Jahre gekommen. Sie hatte nicht mehr die Kraft zu renovieren. Die Fenster waren klein, die Wohnung dunkel. Da ihre Augen auch nicht mehr so gut sahen, war sie vor kurzem in ihrer Woh- nung über eine Schwelle gestürzt und hatte sich einen Arm- und einen Bein- bruch zugezogen. Nun war sie für alles auf Hilfe angewiesen. Nichts ging mehr allein. Sie musste warten, bis jemand kam, wenn sie aufstehen wollte. Sie brauchte Begleitung zur Toilette. Und das Essen, dass sie sich bisher immer noch voll Freude selbst gekocht hatte, brachte nun ein Essensdienst.
„Schlimm!“, dachte ich. Doch als ich Sie fragte: „Wie geht es Ihnen?“, da sagte sie: „Mir geht´s doch gut. Ich hab´ ein Dach über dem Kopf, bin zu Hause und habe viele Menschen, die sich um mich kümmern. Klar könnte ich jammern und schimpfen. Aber was nützt das? Ich will lieber zufrieden und dankbar sein. Jeden Abend, wenn ich bete, halte ich mir das Gute vor Augen. Und es gibt trotz allem viel davon, wenn man nachdenkt. Und dafür bedanke ich mich dann bei Gott. Jeden Abend mache ich das.“
Erntedank ist ein festlicher Anlass, sich in Gemeinschaft vor Augen zu halten, wieviel Gutes uns Gott jeden Tag zuteilwerden
lässt. Und vielleicht bringen Sie ja dafür in diesem Jahr auch eine oder mehrere Erntedankgaben in ihre Kirche. Das wäre schön.
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Pfarrerin Susann Donner
Liebe Leserinnen und Leser,
„Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn,
drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm, dankt und hofft auf ihn!“ (EG 508) –
so singen wir bald wieder in unseren Erntedankgottesdiensten.
Es ist schön, unsere Kirchen im Schmuck der Gottesgeschenke aus der Natur zu sehen, den Duft dieser Gaben zu riechen und die bekannten Erntedanklieder zu singen. Ein ganz besonderes Fest für die Sinne. Da ist es leicht, Gott danke zu sagen. – Oder doch nicht?
In vielen unserer Orte merken wir, wie die Verbindung zum Erntedankfest nachlässt. Weniger Gaben für die Ausschmückung unserer Kirchen werden abgegeben, weniger Besucher feiern den Gottesdienst mit. Ist das ein Zeichen dafür, dass wir verlernen dankbar zu sein? Dankbar ist man nicht einfach. Denn leider halten sich die schlechten Dinge und das, was uns unzufrieden macht, viel nachhaltiger im Gedächtnis. Für Dankbarkeit muss man sich bewusst entscheiden. Sie ist eine christliche Lebenseinstellung.
Ich muss an den Besuch einer Frau vor einigen Jahren denken. Ihre Woh- nung war mit der alten Dame in die Jahre gekommen. Sie hatte nicht mehr die Kraft zu renovieren. Die Fenster waren klein, die Wohnung dunkel. Da ihre Augen auch nicht mehr so gut sahen, war sie vor kurzem in ihrer Woh- nung über eine Schwelle gestürzt und hatte sich einen Arm- und einen Bein- bruch zugezogen. Nun war sie für alles auf Hilfe angewiesen. Nichts ging mehr allein. Sie musste warten, bis jemand kam, wenn sie aufstehen wollte. Sie brauchte Begleitung zur Toilette. Und das Essen, dass sie sich bisher immer noch voll Freude selbst gekocht hatte, brachte nun ein Essensdienst.
„Schlimm!“, dachte ich. Doch als ich Sie fragte: „Wie geht es Ihnen?“, da sagte sie: „Mir geht´s doch gut. Ich hab´ ein Dach über dem Kopf, bin zu Hause und habe viele Menschen, die sich um mich kümmern. Klar könnte ich jammern und schimpfen. Aber was nützt das? Ich will lieber zufrieden und dankbar sein. Jeden Abend, wenn ich bete, halte ich mir das Gute vor Augen. Und es gibt trotz allem viel davon, wenn man nachdenkt. Und dafür bedanke ich mich dann bei Gott. Jeden Abend mache ich das.“
Erntedank ist ein festlicher Anlass, sich in Gemeinschaft vor Augen zu halten, wieviel Gutes uns Gott jeden Tag zuteilwerden
lässt. Und vielleicht bringen Sie ja dafür in diesem Jahr auch eine oder mehrere Erntedankgaben in ihre Kirche. Das wäre schön.
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Pfarrerin Susann Donner